Julien

Es war einmal eine alte fette hässliche Kröte, der es an sich nicht übel ging. Meistens sass die Kröte an ihrem Teich.Gerne wäre sie ja mal über den grossen Teich. Und dann hörte sie wieder dieses Lied. "Ich war noch niemals in New York". Ja und da würde die Kröte auch nie hin kommen.

Also machte sie es sich, sogut es ging gemütlich an ihrem Teich. Immer wieder flogen die hübschesten Viecher an ihm vorbei, viele schöne Käfer. Die Kröte war richtig in ihrem Element. Und wenn so ein Biest ihm richtig gut gefiel,,. Dann machte es "flötsch" und in sekundenschnelle fing er sich das Biest und vernaschte sie. Eines Tags stolzierte die Kröte wieder durch sein Revier. Und da sah er SIE. Ein wunderschöner Schmetterling. Und so dicht an ihm dran. Die Kröte stierte wohl eine Sekunde zu lange. Normalerweise hätte er sie als Ziel anvisiert, sich bereit gemacht, FLÖTSCH und er hätte sie gefangen und würde sie vernaschen. Aber die Kröte schaute wohl eine Sekunde zu lange hin. Dann schaute er an sich herunter, da wo sein Herz war, schien ein Krötenbeben zu sein. Dann sah er wieder zum Schmetterling und beschloss diesen zu verschonen. Sein Herz tat ihm weh, aber es war dennoch ein schöner Schmerz. Wenn er sie nun vernaschen würde, dann könnte er sie nie mehr ansehen. Sie wäre für immer fort. Nie mehr der Glanz in ihren Augen. Das aber wollte die Kröte nicht. Langsam näherte er sich, um seinen Schmetterling noch besser sehen zu können. Diese ahnte wohl eine Gefahr und entfernte sich ihrerseits etwas. Blieb dennoch nahe genug damit die Kröte sie sehen konnte. Die Kröte zog sich dann zurück, um festzustellen, dass der schöne Schmetterling sich wieder näher ran traute. Die beiden sassen noch lange da und das Spiel wiederholte sich öfters. Irgendwann zwinkerte die Kröte, dem Schmetterling zu und zog sich dann zurück. Am nächsten Tag brauchte er nicht lange warten. Sein Schmetterling war gleich zur Stelle. In sicherem Abstand sassen beide da und sahen sich an. Später am Tag spielte der Schmetterling mit einem Artsgenossen und das tat der Kröte noch mehr weh. Er aktivierte seine Primärwaffe und,,,FLÖTSCH. In seinen Gedanken sah er, wie er den fremden Schmetterling fing und frass. Und dann kam sein Butterfly zu ihm hingeflogen und machte ihn richtig zur Sau. Niemals wieder würde sie sich mit ihm treffen, niemals wieder dürfe er sie ansehen, denn die freundliche Kröte hätte alles zerstört. Aus seiner Gedankenwelt zurück, sah er wie glücklich sein Butterfly fliegend tanzte. Er drehte sich um und ging. Die beiden liess er alleine. Er wusste, er würde immer nur eine Kröte sein. Eine Kröte und ein Schmetterling oder ein Bettler und eine Prinzessin. Sowas gab es nur im Märchen. Dieses war ein Märchen, sein Märchen. Und der Schmetterling hatte die Macht alles zu ändern, wenn er die Kröte nur einmal küssen würde. Aber er war auch nur ein Schmetterling. Gefangener seiner Art und Welt. Die Kröte drehte sich nicht mehr um und verliess sein Revier. Der Schmetterling bekam in der folgezeit viele Briefe von frechen Biestern und hübschen Käfern. Alle waren froh, dass der Schmetterling, die Kröte fort gejagt hatte. Der Schmetterling aber war traurig. Noch oft kehrte er dorthin zurück wo er viel Zeit mit der Kröte verbrachte und wartete und wartete. Die Kröte jedoch wurde nie wieder gesehen.